LBK Lünen

Blogger-Workshop zum Thema Rassismus und Hatespeech mit Said Rezek im Rahmen der Talenttage Ruhr

Ein Mensch, der uns die Augen öffnet – Homepagebeitrag der Klasse FP2B
Tagtäglich surfen wir sorglos im Netz. Dabei begegnen wir häufig Hass-Kommentaren und negativen Äußerungen in den Kommentarleisten von Beiträgen oder in Posts – zum Beispiel auf Instragram.

Wenn du so etwas im Netz siehst, was tust du dann? Schweigen, reagieren - oder machst du sogar mit?

Im Laufe des Workshops mit Said Rezek haben wir uns genau diese Fragen gestellt.




Said Rezek ist Politikwissenschaftler und Blogger, der uns anhand seines Workshops verdeutlicht hat, wie viele Menschen von Rassismus betroffen sind, wobei „Hate-Speech“ ein wichtiges Thema ist sowie die Frage, wie man hiermit umgehen kann.

Wir als Klasse waren von dem Workshop so begeistert, dass wir uns dafür entschieden haben, einen Homepage-Artikel darüber zu verfassen.

Zuerst haben wir überlegt, was dafür bzw. dagegen spricht: Ist es den Aufwand wirklich wert, auf Hatespeech, rassistische und andere herabwürdigende Kommentare zu reagieren?

Unsere Ergebnisse haben wir in einer Grafik veranschaulicht:

Zusammen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es immer besser ist, zu handeln als zu schweigen: Tätern werden Grenzen gesetzt und Betroffene geschützt bzw. unterstützt.

Aber wie genau handeln wir jetzt?

Folgende Möglichkeiten haben wir herausgearbeitet:

Täter können mit dem Ziel, dass der Account gesperrt wird, gemeldet werden. Dabei ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Chance für eine Sperrung des Accounts größer ist, je mehr Leute die gewaltvoll sprechende Person melden. Zudem kann man die betroffene Person/Personengruppe in den Kommentaren mit netten und höflichen Kommentaren unterstützen und die positiven Kommentare liken. Dadurch werden diese höher in der Kommentarleiste angezeigt, während die Hass-Kommentare weiter nach unten rutschen.

Eigene Erlebnisse bloggen

Am Ende haben wir dann versucht, eigene Blogbeiträge zu schreiben, mit denen wir auf Missstände in der Gesellschaft, speziell auf Alltagsrassismus, hinweisen können. Hier ein selbstgeschriebenes Beispiel dafür:

 Ich wurde gefragt, woher ich komme. Ich habe darauf geantwortet, dass ich aus Deutschland komme. Es wurde nochmal nachgehakt und nochmal gefragt, wo ich wirklich herkomme, worauf ich mit der Stadt Lünen geantwortet habe. Dann wurden die klassischen asiatischen Länder aufgezählt. Anscheinend ist Asien nicht so groß wie ich dachte, es gibt anscheinend nur China, Japan und Korea.

An diesem als Blog ausformuliertem Erlebnis sieht man Alltagsrassismus deutlich. Manche Menschen sind nicht zufrieden, wenn man auf die Frage, aus welcher Stadt man kommt, wahrheitsgemäß antwortet - sie wollen eher wissen, welchen Migrationshintergrund die Person hat. Diese Frage hat es jedoch in sich.

Deshalb ist es wichtig, Grenzen zu erkennen, damit die Person gegenüber sich nicht unwohl fühlt. Vielleicht sollte man Menschen nicht kategorisieren und in Schubladen stecken. Die eigene Wahrnehmung sollte in Frage gestellt werden, damit das Handeln reflektiert werden kann. Man sollte seine Mitmenschen als Individuen ansehen und kein schnelles Urteil fällen. Auch ein Perspektivwechsel sollte passieren: Wie fühlt sich das Gegenüber wohl, wenn ihm oder ihr diese Frage so oft gestellt wird, bis die Grenzen überstritten sind. Wie geht man selbst mit der Sache um: mit Humor oder blockt man diese Frage ab und geht einfach weg?

Menschen, die solch eine Frage gestellt bekommen, hören solches nicht zum ersten Mal.

Natürlich gibt es Menschen, die nur neugierig sind und sich für das Gegenüber interessieren, die Frage ist jedoch, wie es beim Empfänger ankommt.

Worte können mehr anrichten als man denkt, weshalb es sinnvoll ist, erst nachzudenken und dann zu sprechen.

Wir bedanken uns bei Said Rezek, der gemeinsam mit uns Möglichkeiten erarbeitet und uns motiviert hat, nicht nur gegen Hassnachrichten vorzugehen, sondern das Netz auch positiv zu nutzen und eigene Beiträge zu schreiben.


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