Ausbildungsvorbereitung

Gute-Gesunde Schule - Entspannung

Klosterwochenende

Loslassen, Ruhe tanken, Kraft schöpfen- Besinnliche Tage auch für Schülerinnen und Schüler!

Einfach mal loslassen, Ruhe tanken, Kraft schöpfen, gutes Essen genießen und Methoden zur Entspannung für Körper, Geist und Seele kennen lernen…

Dies und vieles mehr bieten die besinnlichen Tage im Benediktiner-Kloster in Meschede. An einem Wochenende bietet sich die Gelegenheit, dem Alltagsstress und der Hektik des Lebens zu entkommen und Übungen des traditionellen indischen Yogas sowie des chinesischen Qi Gongs auf einfache Art zu erlernen.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Offenheit und die Bereitschaft, Neues kennen lernen zu wollen, sind alles, was man mitbringen sollte.

Neben Yoga und Qi Gong werden z.B. auch Techniken des Achtsamkeitstrainings (nach Prof. Dr. Kabat-Zinn), der progressive Muskelentspannung und einfache Körperübungen, die die positive Selbstwahrnehmung unterstützen, vermittelt.

Alle Übungen und Techniken werden so durchgeführt, dass sie auch zu Hause praktiziert werden können. So können die Klostererfahrungen in das tägliche Leben vollständig integriert werden.

Die Klosteranlage in Meschede ist eine „Oase“, ein Ort der Zuflucht für Menschen jeden Alters, die innerlich zur Ruhe kommen wollen. Der Garten des Klosters ist eine Idylle für sich und wird von den Benediktinern liebevoll gepflegt. Die Übernachtungs- und Freizeitangebote sind ideal für junge Menschen gestaltet. So kann z.B. Tischtennis oder Billard gespielt werden, aber auch einfach vor einem gemütlichen Kamin auszuruhen und dem Knistern des Feuers zu lauschen, stellt eine verlockende Alternative dar.

Das Klosterangebot richtet sich an interessierte Schüler und Lehrer und findet im laufenden Schuljahr jeweils an einem bestimmten Wochenende von Freitag bis Sonntag statt.

 

Meditation

Die Studierenden der FP 1a erhielten die Möglichkeit, Meditation durch einen ausgebildeten Meditationslehrer kennenzulernen. Im Rahmen eines Workshops führte Michael Dreyer aus Bremen die angehenden Erzieher in die Praxis ein. Neben theoretischen Kenntnissen wurde vor allem die Anwendung der Meditation im Alltag thematisiert.

Ziel war es, den Studierenden eine effektive und wissenschaftlich fundierte Methode der Gesunderhaltung durch Stressbewältigung näher zu bringen.

Hier einige Eindrücke der Teilnehmenden:

„Es war für mich eine tolle Erfahrung. Ich habe schon nach der ersten Meditation gemerkt, dass sich etwas verändert hat. Ich habe mich viel entspannter, frischer und auch zufrieden gefühlt. Ich werde die Meditation auf jeden Fall weiterführen. Daher empfehle ich den Workshop auch für andere.“

„Ich bin sehr kritisch in die Methode eingestiegen. Gerade bei dem Gesang habe ich nicht gedacht, dass es wirklich funktionieren würde. Allerdings war ich sehr überrascht, denn es war super entspannend.“

„Vorweg – es war eine gute Erfahrung, die jeder ruhig mal machen kann. Ich selbst konnte mich nicht wirklich auf diese Sache einlassen. Zwischendurch war ich wirklich „weg“, aber dann habe ich darüber nachgedacht, was ich am Nachmittag machen werde.“

„Uns wurden immer neue Tipps gegeben, die die Meditation erleichtert haben und ich muss wirklich sagen, dass dieser Workshop weiterzuempfehlen ist.“

 Ein großer Dank gilt auch dem Förderverein, der die Einladung eines solchen Experten erst ermöglichte.

Es darf „gesnoozelt“ werden!

Seit 2017 gehört zu den Räumlichkeiten des LBK auch ein sogenannter Snoozel-Raum, der speziell für entspannungspädagogische Angebote für Schüler und Lehrer eingerichtet wurde. Der Snoozel-Raum ist ein gemütlicher, angenehm warmer Ort, in dem bequem liegend oder sitzend, harmonische Klänge und Melodien sowie Lichteffekte wahrgenommen werden können.

„Snoozeln“ (a. d Niederländischen: „schnüffeln“) knüpft an das Wohlbefinden an, welches in einer ruhigen reizreduzierten Atmosphäre gefördert wird. Auf diese Weise trägt Snoozeln zur Zufriedenheit und allgemein seelischen Gesundheit des Menschen bei. Nach ersten Erfahrungen in den Niederlanden wurde das Snoozeln ab der 80-er Jahre in Großbritannien und auch Deutschland zunehmend bekannter und mehr und mehr praktiziert. Besonders in Kindergärten, Schulen, Freizeit- und Senioreneinrichtungen sowie in Kliniken und Hospizen wird diese Form der entspannungspädagogischen Intervention mittlerweile erfolgreich eingesetzt.

Zum Inventar gehören eine gemütliche Sitzgarnitur, ein CD-Player für Entspannungsmusik, CDs, ein Farb- und Lichtprojektor sowie eine sanft brummende Wassersäule, die speziell fürs Snoozeln konstruiert wurde. Die Gestaltung der Decke gleicht einer Wolkenlandschaft, die zum Träumen und Loslassen anregt. So wird der Snoozel-Raum ein Ort der Erholung für Schüler und Lehrer gleichermaßen. Schüler, die sich z.B. in emotionalen Belastungssituationen befinden sowie mit Konzentrations- und Motivationsproblemen im Schulalltag zu kämpfen haben, können in dieser „Oase“ durch gezielte entspannungspädagogische Methoden Entlastung erleben und neue Perspektiven entwickeln.

Snoozeln bereitet allen Beteiligten große Freude und ist mittlerweile integraler Bestandteil der LBK-Wohlfühlschule

Hintergrund: Achtsamer Umgang mit Stress

Der Begriff „Stress“ kommt aus dem Englischen und wird mit „Beanspruchung“, „Spannung“ oder auch „Druck“ übersetzt. Es können darunter die psychischen und physischen Reaktionen des Lebewesens auf belastende Anforderungen und/oder Situationen zusammengefasst werden. Gesteuert werden diese Reaktionen zum einen durch das Gehirn und zum anderen durch das vegetative Nervensystem. Das vegetative Nervensystem ist ein wesentlicher Bestandteil des peripheren und zentralen Nervensystems und steuert und reguliert eine Reihe von automatisierten, biologisch fest verankerten Vorgängen im Inneren des Körpers. Sowohl das Gehirn als auch das vegetative Nervensystem sorgen dafür, dass in stressigen Phasen Hormone (z.B. Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin) freigesetzt werden, die den Körper in einen Angriffsmodus versetzen. Sobald die Situation bewältigt ist, fährt der Körper wieder herunter und wechselt in den „normalen“ beziehungsweise regenerativen Modus. Dieser Mechanismus stammt aus der Frühzeit der Menschheit und hat sich im Gegensatz zu den Lebensbedingungen bis heute kaum verändert. Allerdings waren es damals meist kurzandauernde Bedrohungen wie Raubtiere oder Aufgaben wie das Jagen, die derartige Reaktionen auslösten. Heute sind es dagegen eher langandauernde Umstände beziehungsweise Ängste und Sorgen, die uns belasten.

So können zum Beispiel ein Streit, Probleme in der Arbeit oder finanzielle Ängste physische und psychische Stressreaktionen auslösen. Oft funktioniert das Wechselspiel zwischen An -und Entspannung nicht mehr richtig. Kommt es dann zu einer längeren Phase, in der wir uns mit den Gegebenheiten und der Fülle an Belastungen überfordert fühlen und Ängste entwickeln, die Aufgaben und Erwartungen nicht erfüllen zu können, treten oftmals negative körperliche und/oder psychische Folgen auf. Kopfschmerzen, Verspannungen, Verdauungsprobleme, Gereiztheit, Lustlosigkeit und Schlafstörungen sind nur einige Beispiele.

Auf die Person wirken verschiedene Reize, die auch Stressoren genannt werden, aus ihrer Umwelt ein. Über einen Wahrnehmungsfilter werden diese Reize von uns Menschen größtenteils unterbewusst selektiert, das heißt, nicht jeder Mensch nimmt die gleichen Stressoren wahr. Die meisten Reize haben eine zu geringe Intensität und bleiben unter der Wahrnehmungsschwelle.

Welche Reize es jedoch durch den persönlichen Filter der Person schaffen und wahrgenommen werden, hängt ebenfalls mit den individuellen Voraussetzungen zusammen. Hierbei spielen vor allem die Erfahrungswerte einer Person und spezifische Stärken und Schwächen der Reizverarbeitung eine Rolle. Nur Reize, die den Wahrnehmungsfilter passieren, werden von der Person weitergeleitet zur primären Bewertung. In der primären Bewertung entscheidet die Person, ob und inwiefern der Stressor relevant oder irrelevant ist und ob er positiv oder negativ bewertet wird. Auch die individuelle Ausgangslage der Person ist entscheidend. Derselbe Stressor kann so von verschiedenen Personen komplett unterschiedlich eingeordnet werden. Der Bewertungsprozess basiert wiederum auf den persönlichen Erfahrungswerten und Kompetenzen zur Selbsteinschätzung. Stressoren, die bereits in der Vergangenheit wahrgenommen wurden, können so z.B. als weniger gefährlich eingestuft werden als neue, unbekannte Stressoren. Für die mögliche anschließende Entstehung von Stress ist es wichtig, dass nur bei einem relevanten, als negativ wahrgenommenen Stressor überhaupt die sekundäre Bewertung gestartet wird. In der sekundären Bewertung gleicht die Person die wahrgenommene Herausforderung mit den persönlichen zur Verfügung stehenden Ressourcen und Fähigkeiten ab. Dabei wird unterschieden, ob zur Bewältigung der Situation und des Stressors genügend persönliche bzw. auch externe Ressourcen vorhanden sind oder nicht. Auch hier zeigt das Modell die hohe Individualität des Bewertungsprozesses. Dies ist damit begründet, dass jeder Mensch, u.a. aufgrund verschiedener Bildung, Erziehung und Erfahrungswerte, individuelle Fähigkeiten oder Ressourcen besitzt. Als Erfahrungswerte können in diesem Fall z.B. die Arbeit an verschiedenen Schulformen oder der Umgang mit verschiedenen Lerngruppen von Schülern genannt werden. Zudem spielt hier genauso das Thema der Selbstwirksamkeit eine entscheidende Rolle.

Die Selbstwirksamkeit beschreibt dabei die Fähigkeit, seine Ressourcen realistisch einzuschätzen und überzeugt zu sein, diese zur erfolgreichen Bewältigung der Anforderungen einsetzen zu können. So ist es durchaus möglich, dass sich verschiedene Personen mit von außen betrachtet ähnlichen Ressourcen individuell ganz unterschiedlich einschätzen und ihre eigenen Fähigkeiten unter- bzw. überschätzen. Die sekundäre Bewertung ist also durch die Förderung der Selbstwirksamkeit direkt beeinflussbar. Für die Entstehung von Stress gilt aber: Nur, wenn die betroffene Person ihre Ressourcen als nicht ausreichend bewertet, um die Situation zu bewältigen, entsteht Stress. Das Modell liefert eine Erklärung, warum Stressoren von uns Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden und verschieden starke Reaktionen auslösen können. Die meisten der Bewertungsprozesse finden dabei unterbewusst statt, können aber durch entsprechende Reflexionen bewusst gemacht und verbalisiert werden. Diese Reflexionsfähigkeit und die Bewusstmachung der eigenen Wahrnehmung und Ressourcen sind der erste Schritt zu einem gelungenen Stressmanagement.

Die kurz- bzw. langfristigen Auswirkungen von Stress lassen sich in fünf verschiedene Ebenen unterteilen. In der Wissenschaft werden so Auswirkungen von Stress auf die Kognition, die Emotionen, die Hormone, die Muskulatur und das Verhalten differenziert. Keine der Auswirkungen ist als komplett separat anzusehen, vielmehr bedingen sich die verschiedenen Ebenen gegenseitig. So wirkt sich Stress – auch wenn Schwerpunkte oft definierbar sind ‒ in den allermeisten Fällen sowohl auf den Körper, den Geist als auch auf den Verstand der betroffenen Person aus.

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